Donnerstag, 15. Dezember 2016

À bientôt Togo

Hallo ihr Lieben,

für die Meisten von euch kommt es sicherlich sehr überraschend, da ich meine Krankheit hier vorher bewusst nicht zum Thema gemacht habe, aber ich bin gezwungen aus gesundheitlichen Gründen erst einmal nach Hause zu fliegen und gesund zu werden.
Ich hoffe, dass ich danach so schnell wie möglich wieder nach Lomé fliegen und die Arbeit in meinem Projekt wieder aufnehmen kann.
Der kommende Abschied macht mich sehr traurig, verbinden mich doch jetzt schon zu viele schöne Erinnerungen, liebe Freundschaften und ein tolles Projekt mit diesem Land, von dem ich noch lang nicht genug gesehen habe.

Liebe Grüße,
Tabea

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Ein bisschen Spektakel und schöne Begegnungen

Hallo und Bonsoir,

ich wünsche euch allen eine schöne, besinnliche Adventszeit und einen gut gefüllten Adventskalender!
Ja, das ist es, was man nun von zu Hause hört: Adventskranz, Weihnachtsshopping, Glühwein, Adventskalender...es weihnachtet. Und bei uns?Hier kommt bei den warmen Temperaturen nicht recht Stimmung auf und die Pläne für die Feiertage stehen noch nicht. Aber wir arbeiten dran und werden es uns als WG mit unseren Freunden sicher auch hier sehr schön machen können.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu erzählen, da ich seit anderthalb Wochen wieder krank zu Hause bin nach 2 Tagen im Krankenhaus.
Und obwohl eine schwierige Woche hinter mir liegt, hatte ich doch oder vielleicht gerade dadurch (Wer weiß...) einige sehr schöne Begegnungen. Ich habe wieder einmal spüren können, wie offen und hilfsbereit viele Menschen auf uns zugehen.
An einer schönen Erinnerung möchte ich gern teilhaben lassen.
Ich war zur Behandlung das erste Mal in einem für uns neuen Krankenhaus und ich habe nicht wirklich verstanden, wann ich mich, wo melden muss, um zur Konsultation zu kommen. Erst anmelden, erst bezahlen? Wo ist das eigentlich genau?
Mir wurde von anderen Patienten alles erklärt und aufgepasst, dass ich auch überall richtig ankomme und mich nicht verlaufe oder in den falschen Wartebereich setze. Die Menschen bieten dir von sich aus ihre Hilfe an - So nett!

Als ich mich dann bis zur Krankenschwester vorgearbeitet hatte, um meine Temperatur, mein Gewicht und meinen Blutdruck messen zu lasse, stellte ich fest, dass ich mein Thermometer zu Hause vergessen hatte. Mist, nun war ich schon so weit gekommen... ;-)
In der hauseigenen Apotheke war dies allerdings schon ausverkauft, weshalb sie mir den Weg zur nächsten erklärte. Verstanden habe ich sie dabei leider nicht und meine Nachfrage ging im: "DER NÄCHSTE PATIENT" unter.
"Ok, so schwer wird die schon nicht zu finden sein.", dachte ich mir und ging in den Hof hinaus. Dort fragte ich den Vater einer jungen Tochter, wo ich denn hinmüsse und er versicherte mir, dass es gleich das Gebäude gegenüber sei, was ein zweiter Mann, der gerade vorbeiging, bestätigte. Ganz erleichtert ging ich also rüber...
Angekommen wunderte ich mich schon etwas. Sieht ja komisch aus hier. Zumindest nicht nach Apotheke... Nachdem ich den Flur zweimal auf und abgelaufen war, wandte ich mich an die Frauen auf dem Flur. Wo denn bitte die Apotheke sei. Ich erntete nur verwirrte Blicke, denn ich war auf der Säuglingsstation gelandet. Schneller Rückzug.
Als ich ziemlich enttäuscht nach draußen trat, kam eine ziemlich betagte Dame mit ihrem Enkel auf mich zu, die mir im Wartezimmer gegenüber gesessen hatte. "Hallo, ich habe gehört, dass du zur Apotheke sollst. Wir zeigen dir den Weg." Also gingen wir drei los. Am Ausgang des Geländes verabschiedete sie sich. Ihr Enkel werde mich begleiten. Den Jungen schätze ich auf etwa 11 Jahre - ein kleiner Checker, Sorte "obercool". ;-)
Die Apotheke lag tatsächlich nur schräg gegenüber. Vor der Tür angekommen, bedankte und verabschiedete ich mich, doch da hatte er schon die Tür geöffnet und war eingetreten.
"Hallo, sie braucht ein Fieberthermometer ." Das war leider auch dort ausverkauft. Somit wurde mir erneut der Weg zur nächsten Apotheke erklärt  ("Am besten nimmst du ein Moto...")
Wir bedankten uns und gingen raus. Wieder einmal setzte ich an, mich zu bedanken und zu verabschieden, denn diesmal hatte ich verstanden, wo ich hinmusste. Da ging der Junge schon zur Straße, hielt mir ein Moto an und erklärte dem Fahrer das Ziel. "Und danach bringen Sie sie GENAU HIER wieder her." Aufgestiegen bedankte ich mich überschwänglich und winkte noch kräftig. Der kleine Junge nickte mir nur (ganz lässig :-D ) zu und ging zurück zur Oma.
Was für eine liebe Hilfe!

Ansonsten wollte ich euch noch kurz von der foire erzählen, die gerade 3 Wochen in Lomé stattfand. Das ist ein echt cooles Ereignis. Es gibt mehrere foires im Jahr, aber dies war die Größte.
Man kann es sich als eine Mischung aus einer Messe und einem Jahrmarkt vorstellen. Das Gelände ist einfach riesig! Es gibt verschiedene Messehallen in denen Austeller aus mehreren afrikanischen Ländern ihre Produkte zeigten. Alles was das Herz begehrt: Kleidung, Stoffe, Motos, Spielzeug, Kosmetik, Küchengeräte,Möbel, Taschen, Technik - alles.
Draußen haben verschiedene Restaurants und Bars ihre Tische und Pavillons aufgebaut, es spielt Musik und es herrscht buntes Treiben.
Auf jeden Fall ein Spektakel, was man sich nicht entgehen lassen sollte.

So, das erst einmal von mir. Irgendwie werden die Einträge immer länger als geplant, aber wer mich kennt, weiß ja, dass ich mich nicht so gut kurz fassen kann. Schön, wenn ihr bis zum Ende durchhaltet. ;-)
Anbei zum Ausgleich zu den vielen Worten noch ein paar Bilder der letzten Tage...

Bis bald,
à bientôt,

Tabea

Zu den Bildern:
Abendstimmung auf dem marché
Der Ausblick auf den marché in Hanoukopé aus dem Gebäude, wo die Kleinkinderbetreuung stattfindet
Gabriel, einer unserer Knipse
Abendstimmung auf dem Heimweg